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Projekt
Caligariplatz
»Eine Spur von Dichtung ist in diesem Film. Dieser Dr. Caligari
erfüllt Träume E. T. A. Hoffmanns; er ist der Geheimnisvolle
ohne Heimat und Ziel, der immer da ist und dem Menschen die Elixiere des
Teufels kredenzt. Ein Dämon ohne Gewolltheit, in jeder Gebärde
etwas ungreifbar Schillerndes, in jeder Verbeugung noch ein Schielen nach
dem Gift, das in der Rocktasche oberflächlich schlummert. (...) Ein
Fiebertraum wird bewußt in eine künstlerische Sphäre eingeordnet,
die auf ganz neue, unverbrauchte Mittel angewiesen ist, wie ein Fiebertraum
wirkte dieser Film, der in wilder Zeit eine Uraufführung erlebte.«
(Rudolf Kurtz, 1926).
In einem kleinen Glashaus in Berlin Weißensee entstand im Winter
1919/20 ein Film, der als eines der zentralen Werke des deutschen Stummfilms
gilt: "Das Cabinet des Dr. Caligari".
In Würdigung der wichtigen Rolle, die dieser Film für die Filmstadt
Weißensee spielte, hatte der "Glashaus. Verein der Nutzer der
Brotfabrik e.V." am 2.1.01 beim Bezirksamt Pankow von Berlin den
Antrag gestellt, die Fläche vor der Brotfabrik in Caligariplatz zu
bennen. Diese Fläche, Schnittpunkt zwischen der Heinersdorfer Straße
und Prenzlauer Promenade, entstand in den Zwanziger Jahren durch Abriß
der Gebäude Prenzlauer Promenade 1 und 2 und Errichtung eines Kopfbaues
vor der Brotfabrik. In den Folgejahren entwickelte sie sich zu einem Verkehrsknotenpunkt
und Marktplatz und wurde Anfang der sechziger Jahre durch die Kappung
der Heinersdorfer Straße verkehrsberuhigt.
Seit 07.09.2002 heißt der Platz nun »Caligariplatz«
Die
Brotfabrik,
als Kultureinrichtung hier seit 1986 ansässig, wollte
mit der Platzbenennung eine Umgestaltung der Fläche zu einem
attraktiven Stadtplatz anregen. Das ist nun gelungen.
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